Deutsche Meisterschaften im Einzelzeitfahren U17 in Hannover

Deutsche Meisterschaften im Einzelzeitfahren U17 in Hannover


Ein Bericht von Frank Wichmann

Lena Wichmann nahm als einzige Vertreterin aus Schleswig-Holstein
(inklusive Jungs) an den deutschen Zeitfahrmeisterschaften
Hannover-Langenhagen teil. Auf einem flachen Wendepunktkurs über ca.
10,5km wurde mit Rennrädern ohne Auflieger gefahren. Zeitfahrräder etc.
sind erst ab U19 erlaubt. Erlaubt sind dagegen Zeitfahranzüge und
Zeitfahrhelme. Die Mädchen durften den Anfang machen. Und es war schon
beeindruckend zu sehen, wie professionel viele Starterinnen mit sehr
hochwertigen Rennrädern und teuren Zeitfahranzügen und Aerohelmen an den
Start gingen – ein Hauch von Profifeeling.

Die Startreihenfolge wird tatsächlich gesetzt – und die
Vorjahresergebnisse bilden den Kern der Reihenfolge. Weil Lena im
letzten Jahr bereits 5. wurde und drei Fahrerinnen in die U19
aufstiegen, startete sie als vorletzte in das Rennen – und damit nach
den Top 5 der deutschen Meisterschaft Straße. Entsprechend verspürte
Lena vor dem Start einen gewissen Druck, erst nach den besten
Fahrerinnen Deutschlands an den Start zu gehen.

Lena fuhr sich – wie fast alle Konkurrentinnen – auf einer Rolle mit
einem intensiven Vorprogramm ein. Schließlich ist bei der kurzen
Strecke von Anfang an eine hohe Leistung oberhalb der Schwelle
gefordert. Sich im Rennen „Einzufahren“ ist unmöglich, wenn man vorne
dabei sein möchte.

Als Lena an den Start ging, wurde sie mit dem Hinweis auf die
Vorjahresplatzierung als Mitfavoritin erwähnt. Während Lena auf der
Strecke war, horchten wir aufmerksam nach den Zeiten der einfahrenden
Starterinnen. Da nur wenig Wind wehte, hofften wir bei einer
Steigerung zum Vorjahr auf eine Zeit von unter 16 Minuten. Als die
ersten Mädchen diese Zeit unterboten, begannen wir mitzuzählen, wieviele
dies schafften.

Lena konnte eine vor ihr gestartete Fahrerin einholen und damit eine
Minute gutmachen. Selbst gestoppt schaffte sie eine Zeit von ca. 15:50
Minuten. Nach unserer Rechnung lag sie damit auf Platz 3. Nun warteten
wir auf die letzte Starterin, von der Lena im Vorjahr geschlagen wurde.
Wir konnten sie „im Anflug“ sehen und schauten auf die Uhr. Sie kam
selbst gestoppt nach über 16 Minuten ins Ziel und wir freuten und
hofften auf Platz 3 – und das uns nicht eine schnellere Fahrerin beim
Zählen „durchgerutscht“ ist.

Es dauerte ein wenig, aber dann wurden die Podestplätze durchgegeben,
angefangen mit der Siegerin. Als Lena als 3. benannt wurde, brachen alle
Dämme der Freude. Für Lena fühlte sich der 3. Platz wie ein Sieg an.

Bei der Siegerehrung wurde dann die Nationlhymne gespielt. Dies ist doch
etwas besonderes und gibt der Siegerehrung im eher kleinen Kreis einen
würdigen Rahmen.

Vor Lena gewann die überragende Magdalena Leis (Vorsprung 4,5 Sekunden)
und eine Triathletin aus Hannover (Vorsprung 3,5 Sekunden). Lena fuhr
auf der Wendepunktstrecke nur etwas weniger als einen 40er Schnitt.
Anders wäre ein Podestplatz auch nicht möglich gewesen.

Ergebnisse:

Radsportverband Schleswig-Holstein:

https://www.radsport-sh.de/news/details/datum/2022/09/11/lena-wichmann-3platz-bei-der-deutschen-meisterschaft-im-zeitfahren.html

rad-net:

https://www.rad-net.de/ajax.aspx/content/8c7de967-2f12-49dc-948e-a9f5ed7870b3.html


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